Wildbienen - Freunde

Das dramatische Insektensterben ist zwar durch zahllose Studien belegt, doch es geschieht zu wenig, um wieder für mehr Blüten in unserem Land zu sorgen. Wenn die Insekten immer weniger werden, dann fehlt es nicht nur vielen Vogelarten an Nahrung, sondern auch Frösche oder Eidechsen darben.



Diese Seite möchte Menschen motivieren Wildbienen, Schmetterlingen und anderen Tieren einen Lebensraum zu schaffen, indem sie ihnen am Fenster, auf dem Balkon oder im Garten heimische Pflanzen zur Verfügung stellen.
Unsere Insekten - und die von ihnen abhängigen anderen Tiere - sind durch tausendjährige Koevolution an ihre regionalen Wildpflanzen gebunden.
"In Deutschland sind fliegende Insekten in nur 26 Jahren um 76 % zurückgegangen", sagt der englische Naturschützer Prof. Dave Coulson. "Die Gründe dafür sind vielfältig: Lebensraumverlust durch intensive Landwirtschaft, Flächenversiegelung, der erhöhte Einsatz von Pestiziden Lichtverschmutzung, Auswirkungen invasiver Arten und mehr."
Lasst uns gemeinsam Lebensinseln schaffen und die Vielfalt und die Menge von Wildblumen und geeigneter Lebensräume erhöhen!



Wild- und Honigbienen auf Nahrungssuche
In den letzten Jahren ist die Imkerei für so manchen Mitbürger zum Hobby geworden, und nicht wenige Unternehmen oder Gebäudebetreiber lassen sich Bienenkörbe aufs Dach stellen. Mehr Honigbienen sollen dem Insektenschwund entgegenwirken, der nicht mehr zu leugnen ist. Um 75 % und mehr haben Wildbienen, Hummeln, Schwebfliegen oder Schmetterlinge abgenommen – nicht nur in Deutschland, der Insektenschwund ist ein weltweites Phänomen. Aber wer glaubt, dass mehr Honigbienen unsere Probleme lösen, der irrt. Ganz im Gegenteil: Durch unzählige weitere Bienenvölker, die von Menschen gehalten werden, nimmt die Konkurrenz um die wenigen Blüten noch zu! Wer eine Konkurrenz zwischen Honigbienen und ihren wilden Schwestern vermeiden möchte, der muss für mehr blühende Wiesen, Feldraine, Büsche und Bäume sorgen! Alleinlebende Wildbienen haben das Nachsehen, wenn sie gegen gut organisierte Bienenvölker antreten müssen, die auch noch auf die Unterstützung des Imkers zählen können. Der Insektenschwund kann nur gestoppt werden, wenn monotone Agrarflächen zurückgedrängt werden und in Stadt und Land die Rückkehr zu einer vielfältigeren und artenreicheren Landschaft eingeläutet wird. Wo Nahrung oder Nistmöglichkeiten fehlen und dann auch noch die chemische Keule zuschlägt, dort haben Wildbienen kaum eine Chance.
So werden überall zunehmend „auch die letzten freien Flächen in den Städten versiegelt“, und die zahlreichen Parks und Kleingärten, die durchaus naturnah gestaltet sind, bieten den anspruchsvollen Wildbienen keinen Ersatz, sind eher als „Trittsteine zu betrachten.“ Zum beklagenswerten Verlust an Lebensraum „kommt ein weiteres Problem hinzu: die in den vergangenen Jahren massiv angestiegene Zahl von Honigbienenvölkern. Auch der Deutsche Imkerbund geht davon aus, dass es in den Städten heute zu viele Honigbienen gibt.“ Ein steigender Trend bei Honigbienenvölkern lässt sich bundesweit ebenfalls feststellen: Gab es in Deutschland 2007 laut ‚Statista 2022‘ 670 000 Bienenvölker, so stieg die Zahl bis 2021 auf über eine Million. Hätten im gleichen Zeitraum artenreiche Brachflächen oder mehrjährige Blühwiesen zugenommen, könnten wir in Deutschland auf mehr Hecken und Streuobstwiesen blicken, würden Saumbiotope nicht immer wieder zur Unzeit kahl rasiert, dann würde sich die Frage nach einer Konkurrenz zwischen Wild- und Honigbienen gar nicht stellen. Leider hat das Blütenangebot sich nicht mit der Zunahme der Honigbienen vermehrt, sondern durch eine weitere Intensivierung der Landwirtschaft und die Versiegelung der Landschaft abgenommen.
