Schwebfliegen


Jeder kennt die kleinen Flugkünstler, die scheinbar mühelos in der Luft stehen. Hält man sich im Freien auf oder sitzt gemütlich auf Terrassen und Balkonen, dann nähern sich garantiert auch einige Vertreter der Schwebfliegen. Das kann schon im zeitigen Frühjahr sein, wenn die überwinternden Exemplare Schneeglöckchen und Huflattich besuchen oder noch bei Ankunft der ersten Nachtfröste.
Nach den Wildbienen/Bienen zählt die Gruppe der Schwebfliegen zu den zweitwichtigsten Bestäubern von Nutz- und Wildpflanzen.
Von den etwa 4500 Arten kommt jede Zehnte in Deutschland vor, die Artenvielfalt ist also gewaltig.
Ihren Namen haben sie ihrer Fähigkeit zu verdanken, mit einer hohen Flügelschlagfrequenz längere Zeit an Ort und Stelle auszuharren, sozusagen zu „schweben“.
Ihre Nahrung besteht aus Nektar und Pollen. Daher haben die Schwebfliegen als Bestäuber eine wesentliche Rolle im Kreislauf der Natur, ihr Beitrag für die Vermehrung der Pflanzenwelt ist nicht zu unterschätzen.
Die Larven leben da ganz anders. Manche fressen die Eier und Larven von Blattkäfern, andere haben sich auf Blattläuse spezialisiert, die sie mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen attackieren und in großen Mengen vertilgen. Tripse und andere Blattsaugende Insekten sind vor ihnen ebenfalls nicht sicher.
Das Aussehen der Flugkünstler ist äußerst unterschiedlich. Der Körper kann gedrungen oder lang und dünn sein. Es gibt behaarte und unbehaarte Arten.
Auch haben einige Schwebfliegen interessante Zeichnungen, die an Hummeln, Wespen oder Bienen erinnern.
Das kommt oft in der Natur vor, wird als Mimikry bezeichnet und täuscht den Fressfeinden der Schwebfliegen eine nicht vorhandene Gefährlichkeit vor. Darauf fällt auch oft der Mensch herein und jagt, wild um sich schlagend, den harmlosen Zweiflüglern hinterher, um einen gefährlichen „Aggressor“ zu vertreiben oder zu erlegen. Im Gegensatz zu ihren Vorbildern besitzen sie jedoch keinen Stachel und sind absolut harmlos. Mit ein wenig Gelassenheit kann jeder den Schwebfliegen bei ihrem Schwirrflug zusehen oder sich sogar betupfen lassen, denn sie setzen sich gern auch auf unbedeckte Haut. Ohne Nektar und Pollen werden sie dann schnell mitbekommen, dass es sich um eine Verwechslung handelt und zum Abflug ansetzen. Schwebfliegen haben schon genügend Fressfeinde, Libellen, Raubfliegen, Vögel, vor denen sie sich in Acht nehmen müssen, da sollten wir alles tun, unsere fleißigen Helfer zu schützen.


Einige Schwebfliegenlarven haben ungewöhnliche Gewohnheiten. Einige leben in Teichen, Kompost oder Mist und atmen durch lange Röhren, die Rattenschwänze genannt werden. Einige leben in den Nestern von Bienen, Wespen oder Ameisen und fressen die Trümmer. Einige ernähren sich sogar von Zwiebeln, Stängeln oder Pflanzensaft.
Rund 450 Schwebefliegenarten leben in Deutschland.
So findet man im Gebirge oft andere Arten an als in einer Moorlandschaft.
Die wie Wespen aussehenden Fliegen (Mimikry) sind für Menschen harmlos.
Sie besitzen keinen Stachel oder andere Beißwerkzeuge die den Menschen schmerzen oder Schaden bereiten könnten.
Die meisten Schwebfliegen sind für die Bestäubung unserer Pflanzenwelt mit verantwortlich.
Viele der Larven sind Blattlausjäger und dezimieren wie auch die Marienkäfer und deren Larven die Blattlausflut.
Einige Larven leben im Dung von Haus oder Wildtieren.
Aber auch in Gewässer wie Tümpel oder Sickergruben beherbergen eine Anzahl Larven von verschiedenen Arten.
Fast alle Schwebfliegen lieben das süße Leben.
Auf Doldenblütler sind des Öfteren Massenansammlungen von den Schwebis zu finden.
Aber auch an Mohn und alle anderen Blütenpflanzen lassen sich die Fliegen für eine Mahlzeit nieder.
Dem aufmerksamen Beobachter entgeht es nicht

